Ministerin informiert sich im Heidelberg Innovation Park über innovative Standortstrategien
Wie lassen sich wirtschaftliches Wachstum, Innovation und Flächensparen miteinander vereinbaren? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, im Heidelberg Innovation Park (hip). Vor Ort informierte sich die Ministerin über moderne Konzepte einer flächeneffizienten Gewerbeentwicklung – also die Kunst, mit begrenzten Ressourcen wirtschaftlich wie ökologisch verantwortungsvoll umzugehen. „Wir stecken mitten in der wirtschaftlichen Transformation“, betonte Razavi während ihres Rundgangs. „Unsere Wirtschaft braucht weiterhin Raum, um sich zu entfalten – doch Fläche ist ein kostbares Gut. Deshalb müssen wir neue Wege finden, um attraktiv, effizient und zukunftsorientiert zu planen.“
Heidelberg als Vorbild für innovative Gewerbenutzung
Der Heidelberg Innovation Park gilt als Paradebeispiel für modernes Flächenmanagement. Auf dem ehemaligen US-Hospital-Gelände ist ein lebendiger Standort für Technologie, Forschung und Start-ups entstanden – mit kurzen Wegen, hoher Dichte und gemeinschaftlich genutzten Infrastrukturen. Razavi lobte das Projekt als beispielhaft: „Hier zeigt sich, dass wirtschaftliche Dynamik und Ressourcenschonung kein Widerspruch sind. Durch kluge Planung und Kooperation entstehen Räume, die Innovation fördern und zugleich die Umwelt schonen.“
Fachforum „Flächeneffiziente Gewerbegebiete“ bringt Akteure zusammen
Anlass des Besuchs war das Fachforum „Flächeneffiziente Gewerbegebiete“, das einen Tag später auf dem hip-Gelände stattfand. Eingeladen hatte das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen. Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Wirtschaft und Regionalplanung diskutierten dort, wie Gewerbeflächen nachhaltiger genutzt werden können – vom Recycling brachliegender Flächen bis hin zur intelligenten Nachverdichtung bestehender Areale. Ziel war es, voneinander zu lernen, Synergien zu schaffen und praxistaugliche Ansätze für die kommunale Planung zu entwickeln.
Impulse aus Wissenschaft und Praxis
Einen wichtigen Impuls lieferte Prof. Kim Schumacher von der Universität Osnabrück. In seiner Keynote präsentierte er das Forschungsprojekt „Logist.Plus“, das aufzeigt, wie insbesondere die Logistikbranche durch dichtere Bebauung, multifunktionale Nutzung und durchdachte Freiraumkonzepte Flächen effizienter einsetzen kann. Die Ergebnisse seien, so der Wissenschaftler, auch auf andere Branchen übertragbar. In mehreren Workshops wurden zudem Best-Practice-Beispiele aus Baden-Württemberg vorgestellt, darunter der Heidelberg Innovation Park selbst, das Areal Alte Tabakfabrik in Karlsruhe, das Gewerbegebiet Scharnhausen West in Ostfildern oder die Handwerkerhöfe in Weingarten. Alle Projekte eint das Ziel, wirtschaftliche Entwicklung mit Flächensparen zu verbinden.
Kooperation als Schlüssel zum Erfolg
In der abschließenden Podiumsdiskussion waren sich die Teilnehmenden einig: Eine nachhaltige und flächeneffiziente Gewerbeentwicklung gelingt nur im Zusammenspiel von Wirtschaft, Kommunen und regionaler Planung. Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider, Amtschef des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen, unterstrich die Bedeutung dieser Kooperation. „Nur wenn alle Ebenen gemeinsam handeln, können wir das Spannungsfeld zwischen Wachstumsdruck und Flächenknappheit auflösen. Das Land steht dabei fest an der Seite der Kommunen – mit Beratung, Förderprogrammen und praxisnaher Unterstützung.“
Teil des landesweiten Aktionsplans Flächensparen
Das Fachforum war zugleich Teil des landesweiten Aktionsplans Flächensparen der Landesregierung. Dieser hat zum Ziel, die Kommunen bei einer ressourcenschonenden Siedlungsentwicklung zu unterstützen – durch Informationsangebote, digitale Werkzeuge, finanzielle Anreize und gezielte Beratungsangebote. Ministerin Razavi betonte abschließend: „Wir müssen die Flächen, die uns zur Verfügung stehen, intelligenter nutzen. Das bedeutet nicht Verzicht, sondern Fortschritt durch Effizienz. Eine zukunftsfähige Landesentwicklung denkt Wirtschaft, Umwelt und Lebensqualität immer gemeinsam.“
