StuttWay4Ukraine: Ein starkes Signal europäischer Solidarität
Die Universität Stuttgart hat ein neues Kooperationsprojekt mit ukrainischen Partnerhochschulen gestartet: „StuttWay4Ukraine“. Ziel ist es, durch gemeinsame Lehrangebote und eine vertiefte akademische Zusammenarbeit die Internationalisierung der Studienprogramme voranzutreiben und gleichzeitig das ukrainische Hochschulsystem in Zeiten des Wiederaufbaus zu unterstützen. „Mit StuttWay4Ukraine setzen wir ein starkes Zeichen für Solidarität unter Hochschulen in Europa, ganz im Sinne unserer Internationalisierungsstrategie ‚Verantwortungsvoll international engagiert und vernetzt‘“, betont Prof. Alexander Brem, Prorektor für Internationales und Transfer der Universität Stuttgart.
Anknüpfung an erfolgreiche Vorarbeit
Das neue Projekt knüpft an die Initiative „Ukraine Digital“ an, die von 2022 bis 2025 erfolgreich lief und die Grundlage für zahlreiche digitale Lehr- und Austauschformate legte. Mit StuttWay4Ukraine beginnt nun eine zweite, nachhaltigere Phase der Zusammenarbeit. Gefördert wird das Vorhaben vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Programm „Deutsch-Ukrainisches Hochschulnetzwerk“ (DUHN) mit rund 740.000 Euro für vier Jahre. Damit wird die Grundlage gelegt, um die Kooperationen langfristig zu vertiefen und im Rahmen des Wiederaufbaus gezielt den Hochschulsektor in der Ukraine zu stärken.
Gemeinsame Studiengänge und digitale Lehrmodule
Zentrale Partner sind die Donezk National Technical University (DonNTU) sowie die Vasyl Stefanyk Carpathian National University (CNUVS). Gemeinsam mit der Universität Stuttgart entwickeln Teams vier digitale Lehrmodule, die sich inhaltlich an den Herausforderungen des Wiederaufbaus und der Modernisierung der ukrainischen Gesellschaft orientieren. Diese Module sollen in Masterstudiengänge der Partnerhochschulen integriert werden, gleichzeitig aber auch das Lehrangebot in Stuttgart bereichern. So profitieren Studierende auf beiden Seiten von einem international vernetzten, praxisnahen und zukunftsorientierten Studium.
Pilotkurse und neue Lernformate
Bereits im September starteten die ersten Pilotkurse im Bereich Erziehungswissenschaft unter Leitung von Prof. Richard Powers. Die englischsprachigen Blended-Learning-Kurse – darunter „Instructional Design & Teaching Online“ oder „Universal Design for Learning & Accessible Course Content“ – bieten Studierenden die Möglichkeit, ihre interkulturellen Kompetenzen zu erweitern und sich mit Forschenden und Lehrenden aus beiden Ländern zu vernetzen. In den kommenden Jahren sollen weitere Programme, wie etwa eine Summer School 2026, folgen und die Kooperation auch durch Mobilitätsangebote weiter vertiefen.
Zusammenarbeit über Disziplinen hinweg
Die Umsetzung von StuttWay4Ukraine ist ein gemeinsames Projekt verschiedener Fakultäten und Institute der Universität Stuttgart. Neben dem Dezernat Internationales sind unter anderem das Institut für Erziehungswissenschaften (IfE), das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA), das Institut für Linguistik (IL) sowie das Sprachenzentrum mit dem Programm „Deutsch als Fremdsprache“ beteiligt. Diese interdisziplinäre Herangehensweise sorgt für einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl technische als auch gesellschaftliche Aspekte in den Blick nimmt.
Nachhaltige Strukturen für die Zukunft
Das Projekt beschränkt sich nicht auf kurzfristige Maßnahmen. Geplant sind u. a. eine eigene Projektwebseite zur Bündelung von Materialien, die Gründung eines Alumni-Netzwerks, das Absolventinnen und Absolventen dauerhaft miteinander verbindet, sowie die Einführung digitaler Fortbildungsangebote für Lehrkräfte. Damit werden Strukturen geschaffen, die über die Projektlaufzeit hinaus wirken und den Austausch zwischen Deutschland und der Ukraine langfristig sichern.
Beitrag zur europäischen Hochschulzusammenarbeit
Mit StuttWay4Ukraine trägt die Universität Stuttgart nicht nur zur Internationalisierung ihres eigenen Studienangebots bei, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zur Harmonisierung und Modernisierung der Hochschulbildung in Europa. „Gerade im Jubiläumsjahr des DAAD zeigt sich, wie entscheidend vertrauensvolle internationale Partnerschaften für Frieden, Wiederaufbau und Zukunftsgestaltung sind“, so Prof. Brem. Die Universität Stuttgart versteht sich dabei als Brückenbauerin – zwischen Disziplinen, zwischen Ländern und zwischen den Generationen von Studierenden, die gemeinsam an einer friedlichen und zukunftsfähigen Gesellschaft arbeiten.
