Ein Netzwerk für die Zukunft des Güterverkehrs
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg setzt ein deutliches Signal für die klimafreundliche Transformation des Transportsektors: Mit dem neu gegründeten Kompetenznetzwerk Lkw-Laden soll der Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw gezielt beschleunigt werden. Das Ziel ist ehrgeizig: Bis 2030 sollen rund 2.000 Ladesäulen an 100 Standorten im Land entstehen. Damit will Baden-Württemberg die Voraussetzungen schaffen, um den Schwerlastverkehr schrittweise von fossilen Kraftstoffen zu lösen und die Transportbranche fit für die Zukunft zu machen.
Gemeinsam stark für klimafreundliche Logistik
„Vor uns steht die Aufgabe, bis 2030 circa 2000 Ladesäulen an 100 Orten entstehen zu lassen. Nur wenn die Beteiligten aus dem Transportgewerbe, der Energiewirtschaft und der Verwaltung zusammenwirken, schaffen wir diese Mammutaufgabe“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung des Netzwerks. Das Kompetenznetz bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Energieversorgung an einen Tisch. Ziel ist es, Hemmnisse im Aufbauprozess abzubauen, Standorte effizient zu planen und Investitionen zu koordinieren.
Das Netzwerk versteht sich als Drehscheibe zwischen Politik und Praxis: Es bündelt Know-how, fördert den Austausch und entwickelt Strategien, um die Ladeinfrastruktur zügig und flächendeckend auszubauen.
Förderung und Investitionen als Rückgrat der Transformation
Damit sich Investitionen in Elektro-Lkw und Ladeinfrastruktur auch wirtschaftlich lohnen, setzt das Land auf gezielte Fördermaßnahmen und stabile Rahmenbedingungen. Insgesamt stellt der Landtag rund 50 Millionen Euro im aktuellen Haushalt bereit, um sowohl Fahrzeuge als auch Ladepunkte finanziell zu unterstützen.
Ein wichtiger Baustein ist der neue Förderaufruf BASE-BW, über den mindestens 80 neue Schnellladepunkte an 21 Lkw-Parkplätzen in ganz Baden-Württemberg entstehen sollen. Diese Schnellladepunkte sind entscheidend, um E-Lkw mit hoher Reichweite im Alltagsbetrieb einsetzbar zu machen und damit langfristig Dieseltransporte zu ersetzen.
Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand
Verkehrsminister Hermann betonte, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur weit mehr ist als eine technische Maßnahme: „Jeder neue Ladepunkt für E-Lkw bringt uns dem Ziel näher, Transporte klimafreundlich und zuverlässig abzuwickeln. Damit stärken wir nicht nur den Klimaschutz, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen.“
Die Umstellung auf elektrische Antriebe im Güterverkehr ist ein zentraler Hebel, um die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor deutlich zu senken. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen von niedrigeren Betriebskosten und geringerer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Das Kompetenznetz soll dabei helfen, technische, wirtschaftliche und logistische Herausforderungen gemeinsam zu lösen – von der Netzanschlussplanung bis hin zur Integration der Ladepunkte in bestehende Betriebsabläufe.
Herausforderungen beim Aufbau des Lkw-Ladenetzes
Die größten Herausforderungen liegen in der Integration der Ladepunkte ins Stromnetz, der Bereitstellung geeigneter Flächen und der Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle. Dazu erarbeitet das Kompetenznetz Lkw-Laden ein Positionspapier mit konkreten Forderungen an die Politik.
„Wir brauchen eine starke und softwaregesteuerte Stromversorgung für die Ladesäulen und müssen dazu die Anschlüsse beschleunigen. Dafür müssen wir Flächen sichern und mit Förderungen passgenau reagieren“, so Minister Hermann. Nur durch abgestimmtes Handeln könne die Transformation des Güterverkehrs gelingen.
Speditionen machen Tempo bei der Verkehrswende
Die Speditionsbranche im Land zeigt bereits, dass sie bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Immer mehr Betriebe setzen Elektro-Lkw auch im schweren Güterverkehr ein. Nach Angaben der Landesagentur e-mobil BW sind mittlerweile knapp 700 E-Lkw in Baden-Württemberg zugelassen – Tendenz steigend. Viele Speditionen entwickeln zudem eigene Ladelösungen auf ihren Betriebsgeländen, um den Umstieg noch praktikabler zu machen.
„Die Speditionsbranche packt die Verkehrswende an. Unser Auftrag ist es, mit verlässlichen Rahmenbedingungen den Weg in die Praxis zu ebnen“, sagte Hermann. „Mit dem Kompetenznetzwerk Lkw-Laden schaffen wir eine Plattform, die zeigt: Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg gehen Hand in Hand.“
Zukunftsvision: Ein landesweites Netz für sauberen Schwerlastverkehr
Mit dem neuen Netzwerk legt Baden-Württemberg den Grundstein für ein landesweites E-Lkw-Ladenetz, das den Güterverkehr grundlegend verändert. Bis 2030 soll der Aufbau abgeschlossen sein – und damit ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor geleistet werden.
Der Minister fasste zusammen: „Unser Ziel ist klar: Baden-Württemberg soll Vorreiter für klimafreundliche Logistik werden. Mit Mut, Zusammenarbeit und Innovation bringen wir die Verkehrswende auch im Schwerlastverkehr erfolgreich auf die Straße.“
