Feierliche Freigabe nach zweijähriger Bauzeit
Nach fast drei Jahren Bauzeit ist es soweit: Die neue Kocherbrücke in Gaildorf-Münster wurde offiziell für den Verkehr freigegeben. Damit erhält der Landkreis Schwäbisch Hall nicht nur eine moderne Straßenverbindung, sondern auch ein wichtiges Symbol für die Zukunftsfähigkeit der regionalen Infrastruktur. Seit November 2022 hatte das Regierungspräsidium Stuttgart an dem Ersatzneubau gearbeitet – nun kann die Brücke genutzt werden.
Vom Bauwerk der 50er-Jahre zur zeitgemäßen Brücke
Das ursprüngliche Bauwerk stammte aus dem Jahr 1954 und war als Spannbetonbrücke errichtet worden. Da der damals verwendete Spannstahl als spannungsrisskorrosionsgefährdet gilt, war ein Abbruch und kompletter Neubau unumgänglich. Mit dem Ersatzbau wurde nicht nur ein Sicherheitsrisiko beseitigt, sondern auch die Gelegenheit genutzt, die Brücke an moderne Anforderungen anzupassen. Neben Fahrbahnen für den motorisierten Verkehr verfügt sie nun über einen separaten Geh- und Radweg.
Mehr Komfort und Sicherheit für Radfahrer
Besonders für Radfahrerinnen und Radfahrer bedeutet die Freigabe der Brücke einen echten Gewinn. Sie können den Kocher nun komfortabel und sicher queren. Damit wird auch der Kocher-Jagst-Radweg, der Teil des landesweiten RadNETZ BW ist, aufgewertet. Mit der neuen Radwegführung wird die Brücke zu einem Bindeglied für den Freizeit- und Alltagsradverkehr in der Region.
Acht Millionen Euro für die Region
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Mit dem Ersatzneubau der Kocherbrücke setzen wir ein klares Zeichen für moderne, sichere und nachhaltige Verkehrsinfrastruktur. Der Bund investiert hier rund acht Millionen Euro, um Mobilität und Lebensqualität vor Ort zu stärken. Gleichzeitig machen wir den Radweg überregional attraktiver und sicherer – eine Investition in die Zukunft der Region.“
Brückenerhaltung als zentrale Aufgabe
Auch Verkehrsminister Winfried Hermann betonte die strategische Dimension: „Die Brückenerhaltung ist eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre. Bis 2030 wollen wir alle Brücken im Land ersetzen oder sanieren, die mit gefährdetem Spannstahl gebaut wurden. Dabei geht es nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Effizienz und Innovation. Der Neubau in Gaildorf-Münster ist ein Beispiel dafür, wie wir Infrastruktur nachhaltig und zukunftsfähig gestalten.“
Ein Gewinn für die gesamte Region
Regierungspräsidentin Susanne Bay unterstrich bei der Eröffnung, dass die neue Brücke mehr sei als nur ein Ersatzbau: „Sie verbessert die Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer – vom Auto bis zum Fahrrad – und stärkt die Lebensqualität in der Region. Dieses Projekt steht für nachhaltige Mobilität, Sicherheit und den Blick in die Zukunft.“
Fertigstellung bis Ende 2025 geplant
Auch wenn die Brücke bereits in Betrieb ist, laufen noch letzte Arbeiten an. Bis November 2025 soll das Bauwerk vollständig fertiggestellt sein. Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer daher um Verständnis, falls es noch zu kleineren Einschränkungen kommt.
Mit der neuen Kocherbrücke hat die Region Schwäbisch Hall einen wichtigen Meilenstein für moderne Verkehrsinfrastruktur erreicht – eine Investition, die weit über den Landkreis hinaus Wirkung zeigen wird.
