Grünflächen als Schlüssel gegen Klimawandel und Artensterben
Hitze, Trockenheit und schwindende Artenvielfalt setzen vielen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg zu. Mit dem NABU-Projekt „Natur nah dran“ gibt es seit 2016 ein Erfolgsmodell, das Kommunen dabei unterstützt, öffentliche Grünflächen artenreich und klimafit zu gestalten. Das Projekt geht nun in eine neue Runde: Bis zum 31. Dezember 2025 können sich interessierte Städte und Gemeinden bewerben und erhalten damit die Chance auf finanzielle Förderung, Beratung und praxisnahe Schulungen.
Bis zu 15.000 Euro Förderung für Kommunen
Unterstützt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie getragen vom NABU Baden-Württemberg bietet „Natur nah dran“ eine Förderung von bis zu 15.000 Euro. Neben der finanziellen Hilfe profitieren die teilnehmenden Kommunen auch von Fachwissen, Weiterbildungen und enger Beratung. Mit der Unterstützung des Städtetags und des Gemeindetags Baden-Württemberg können weitere 15 Kommunen in das Programm aufgenommen werden.
Vielfalt und Nachhaltigkeit als Gewinn für alle
Die Vorteile liegen auf der Hand: heimische Wildpflanzen sind robuster gegenüber langen Hitzeperioden und damit besser für die Folgen des Klimawandels gewappnet. Zudem sind naturnahe Flächen auf lange Sicht pflegeleichter, was nicht nur Ressourcen spart, sondern auch Bauhöfe und Stadtgärtnereien entlastet. Gleichzeitig setzen die Kommunen mit diesen Projekten sichtbare Zeichen für den Schutz der Biodiversität und motivieren Bürgerinnen und Bürger, ähnliche Ansätze im eigenen Garten umzusetzen.
Stimmen aus Politik und Verbänden
Umweltministerin Thekla Walker warb für die Teilnahme: „Mit naturnah gestalteten Flächen schaffen wir Refugien für Tiere und Pflanzen und erhöhen zugleich die Attraktivität unserer Städte und Gemeinden.“ NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle verwies besonders auf die Bedeutung für Wildbienen: „Knapp die Hälfte der Arten in Baden-Württemberg ist gefährdet – Kommunen können hier wichtige Lebensräume schaffen.“ Auch Frank Mentrup, Präsident des Städtetags, hob die positive Wirkung auf das Wohlbefinden der Menschen hervor: „Grünflächen sind Rückzugsorte, kühlen die Umgebung und tragen zur Lebensqualität bei.“
Bewerbungsprozess und Online-Sprechstunden
Interessierte Kommunen können ihre Unterlagen bis 31. Dezember 2025 beim NABU einreichen. Anfang 2026 entscheidet eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von NABU, Umweltministerium und kommunalen Landesverbänden über die Bewerbungen. Die Auswahl wird im März 2026 bekanntgegeben, und bereits Ende April startet die Projektlaufzeit. Um Fragen vorab zu klären, bietet das NABU-Team zwei Online-Sprechstunden an: am 22. Oktober 2025 von 10:00 bis 11:30 Uhr sowie am 13. November 2025 von 14:00 bis 15:30 Uhr.
Erfolgsmodell seit 2016
Seit dem Start im Jahr 2016 hat „Natur nah dran“ bereits 121 Kommunen erreicht, die fast 300.000 Quadratmeter öffentlicher Flächen in naturnahe Biotope umgewandelt haben. Damit wurden nicht nur Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen, sondern auch wertvolle Impulse für eine nachhaltige Stadt- und Dorfentwicklung gesetzt. Für weitere 15 Kommunen eröffnet sich jetzt die letzte Möglichkeit, von diesem vorläufig finalen Bewerbungsaufruf zu profitieren und ihre Grünflächen zukunftsfähig zu machen.
