Baden-Württemberg baut Unterstützungsangebote gezielt aus
Das Land Baden-Württemberg setzt ein starkes Zeichen für Familienförderung – sowohl in städtischen Brennpunkten als auch im ländlichen Raum. Mit einer Gesamtförderung von über einer Million Euro unterstützt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration den Auf- und Ausbau von 21 neuen Familienzentren und Hilfsangeboten. Ziel ist es, Zugänge zu Beratung, Bildung und Unterstützung deutlich zu erleichtern und Familien langfristig zu stärken. Die Maßnahme ist Teil der Familienförderstrategie des Landes, die gezielt auf Chancengleichheit und Teilhabe ausgerichtet ist.
„Viele Familien wissen nicht, wo sie im oft bürokratischen Förderdschungel passende Unterstützung finden können – besonders dort, wo Angebote bisher kaum vorhanden sind“, erklärte Sozialminister Manne Lucha bei der Vorstellung der Initiative. „Mit unserer Förderung schließen wir Lücken, bauen Barrieren ab und helfen Familien, ihre Anliegen selbstbewusst und wirksam zu vertreten.“
Zwei Wege, ein Ziel: Familien stärken
Die Förderstrategie verfolgt zwei unterschiedliche, aber eng miteinander verknüpfte Ansätze. Zum einen werden neue Anlaufstellen und Unterstützungsangebote in Regionen gefördert, in denen Familien bislang kaum Zugang zu Beratung oder Hilfe hatten. So entstehen wohnortnahe, niedrigschwellige Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse der Familien in der jeweiligen Region zugeschnitten sind.
Zum anderen werden bestehende Familienzentren darin unterstützt, ihre Arbeit weiter zu professionalisieren und ihre Lotsenfunktion auszubauen. „Mit professioneller Prozessbegleitung stärken wir die Kompetenz dieser Zentren, Familien mit Kindern aller Altersgruppen kompetent, verlässlich und wohnortnah zu begleiten“, so Lucha.
Die 21 geförderten Projekte setzen dabei ganz unterschiedliche Schwerpunkte – von Elternbildungsprogrammen über sozialpädagogische Beratung bis hin zu Integrations- und Gesundheitsangeboten. Doch sie alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: Familien zu stärken, Nachbarschaften zu beleben und Gemeinschaft zu fördern.
Hilfe dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird
Besonderes Augenmerk liegt auf Regionen, in denen der Zugang zu Hilfsangeboten bislang schwierig war – etwa in strukturschwachen Gebieten, in denen öffentliche Anlaufstellen oft weit entfernt liegen, oder in sozialen Brennpunkten, wo Überforderung und Isolation Familien besonders stark belasten.
„In ländlichen Gebieten ist der Weg zur passenden Beratung häufig zu weit, und in Städten fehlt vielen Familien die Orientierung zwischen den vielfältigen Angeboten“, erklärte Lucha. „Deshalb schaffen wir Anlaufstellen, die unkompliziert erreichbar sind und den Menschen direkt dort begegnen, wo sie leben.“
Die neuen Projekte sollen nicht nur akute Hilfestellungen leisten, sondern auch Präventionsarbeit leisten: Eltern frühzeitig unterstützen, Bildungszugänge erleichtern und Gemeinschaft stärken.
Barrieren abbauen – Teilhabe ermöglichen
Im Rahmen der Familienförderstrategie Baden-Württemberg wurde deutlich, dass viele Familien ihre gesetzlich verankerten Unterstützungsansprüche nicht geltend machen, weil ihnen der Zugang zu den entsprechenden Angeboten fehlt. Besonders Familien mit geringen finanziellen Mitteln, Migrationshintergrund oder Mehrfachbelastungen profitieren daher von gezielter Begleitung und Aufklärung.
„Wir wollen Familien nicht bevormunden, sondern befähigen“, betonte Minister Lucha. „Die Projekte helfen ihnen, ihre Rechte zu kennen, sie selbstbewusst einzufordern und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das ist gelebte soziale Teilhabe.“
Einige der neuen Angebote arbeiten deshalb auch eng mit Schulen, Kitas und sozialen Trägern zusammen, um Familien frühzeitig zu erreichen.
Nachhaltige Wirkung durch Kooperation und Vernetzung
Ziel der Landesförderung ist es, nachhaltige Strukturen zu schaffen, die über die Projektlaufzeit hinaus wirken. Deshalb werden die geförderten Einrichtungen eng mit kommunalen Partnern, Wohlfahrtsverbänden, Bildungseinrichtungen und ehrenamtlichen Initiativen vernetzt. So entstehen starke regionale Netzwerke, die Familien über Jahre hinweg begleiten können.
„Das Engagement vor Ort ist entscheidend“, so Lucha. „Familienzentren leben von den Menschen, die sie gestalten – von Fachkräften, Ehrenamtlichen und den Familien selbst. Sie sind Orte des Miteinanders, die Vertrauen schaffen und Zukunft gestalten.“
Ein Signal für soziale Gerechtigkeit im ganzen Land
Mit der aktuellen Förderung setzt das Land Baden-Württemberg ein deutliches Zeichen: Familienförderung ist nicht nur Sozialpolitik, sondern eine Investition in den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die gezielte Unterstützung von Familien in benachteiligten Regionen soll verhindern, dass Ungleichheiten weiter wachsen.
„Starke Familien sind das Fundament einer starken Gesellschaft“, fasst Minister Lucha zusammen. „Mit diesen Projekten schaffen wir die Bedingungen, unter denen Kinder gut aufwachsen, Eltern entlastet werden und Gemeinschaft wieder spürbar wird.“
Die 21 ausgewählten Projekte starten im Laufe des Jahres 2025 und werden durch das Ministerium eng begleitet und evaluiert. Die Ergebnisse sollen künftig als Modell für weitere Fördermaßnahmen dienen – und zeigen, dass soziale Innovation, Bürgernähe und Familienorientierung Hand in Hand gehen können.
