Wichtiger Schritt für mehr Planungssicherheit
Ab dem Antragsjahr 2026 wird das Förderprogramm der Mehrgefahrenversicherung in Baden-Württemberg deutlich ausgeweitet: Neben den bisherigen Risiken wie Spätfrost, Sturm und Starkregen sind künftig auch Hagel sowie der gesamte Hopfenbau Teil des geförderten Versicherungsschutzes. Landwirtschaftsminister Peter Hauk betonte bei der Vorstellung der Neuerung: „Mit der Erweiterung geben wir unseren Landwirten zusätzliche Sicherheit, stärken ihre Resilienz und schaffen die Grundlage, um auch in Zeiten von Klimawandel und Extremwetterlagen wirtschaftlich stabil zu bleiben.“
Hohe Wertschöpfung, hohes Risiko
Obst- und Weinbau sowie der Hopfenanbau gehören zu den wertvollsten, aber auch zu den empfindlichsten Kulturen in Baden-Württemberg. Hagel, Frost oder starker Regen können innerhalb weniger Minuten den Ertrag eines ganzen Jahres vernichten. „Mit der Einbeziehung von Hagelrisiken und der Erweiterung auf den Hopfenbau schaffen wir einen noch umfassenderen Schutzschirm für unsere Sonderkulturbetriebe“, erklärte Hauk. So können die Landwirte finanziellen Ausfällen vorbeugen und ihre Betriebe langfristig absichern.
Bedeutung für Wirtschaft und Kultur
Die nun erweiterten Anbauformen sind weit mehr als nur ein Wirtschaftsfaktor: Sie prägen die Landschaft, die regionale Identität und den Tourismus. Insbesondere Wein und Hopfen sind eng mit der Genusskultur des Landes verbunden. „Wir setzen alles daran, diese Kulturen auch für kommende Generationen zu erhalten“, so Hauk. Die Landesregierung wolle sicherstellen, dass Baden-Württemberg weiterhin als bedeutender Standort für Wein- und Hopfenbau bekannt bleibt.
Enge Abstimmung mit Praxis und Verbänden
Die Anpassung des Förderprogramms wurde in intensiver Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Berufsverbänden, Versicherungsträgern und Praktikern entwickelt. Ziel war es, ein System zu schaffen, das den Bedürfnissen der Betriebe gerecht wird und gleichzeitig administrativ praktikabel bleibt. Die genauen Förderbedingungen und Details werden in den kommenden Wochen veröffentlicht, sodass sich Betriebe rechtzeitig informieren und vorbereiten können.
Vom Pilotprojekt zum Erfolgsmodell
Das Förderprogramm wurde 2020 als bundesweit erste Initiative dieser Art gestartet und hat sich seitdem zu einem wichtigen Instrument der landwirtschaftlichen Risikovorsorge entwickelt. Es erfreut sich hoher Akzeptanz und wurde kontinuierlich verbessert – von der Finanzierung über die Verwaltung bis hin zur digitalen Antragstellung. Seit 2025 ist das Verfahren über das FIONA-System und den Gemeinsamen Antrag vollständig online möglich. Dies schafft Effizienz und Transparenz und ermöglicht künftig auch die Nutzung von EU-Mitteln aus der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik.
Nächster Meilenstein: Erweiterung ab 2026
Mit der inhaltlichen Erweiterung um das Risiko Hagel und die Aufnahme des Hopfenbaus folgt nun der nächste Schritt in der Weiterentwicklung des Programms. Ziel ist es, alle relevanten Wetterrisiken abzudecken und den Landwirten eine zukunftsfähige Absicherung zu bieten. „Das Förderprogramm ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie für eine nachhaltige Landwirtschaft, die auch unter schwierigen Bedingungen bestehen kann“, so Minister Hauk abschließend.
