Ein innovatives Projekt für Sport und Umwelt
In Ellwangen wurde feierlich der erste Kunstrasenplatz Baden-Württembergs mit biologisch abbaubarem Einstreugranulat eröffnet. Mit diesem Modellprojekt setzt die Stadt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit im Sport. Kunstrasenplätze sind wegen ihrer ganzjährigen Bespielbarkeit und ihrer geringen Pflegeintensität sehr beliebt – doch bisher ging ihre Nutzung oft mit einem hohen Preis für die Umwelt einher. Jährlich gelangen nach Schätzungen der Europäischen Chemieagentur bis zu 16.000 Tonnen Mikroplastik aus Kunststoffgranulat in die Umwelt.
„Mit dem ersten biobasierten Kunstrasenplatz in Ellwangen erreichen wir einen echten Meilenstein für die Bioökonomie“, erklärte Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, bei der Eröffnung. „Wir zeigen hier beispielhaft, dass biobasierte Materialien erdölbasierte Produkte nicht nur ersetzen, sondern einen deutlichen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft leisten können.“
Gemeinsame Initiative von Land, Bund und Forschung
Das Modellprojekt „Nachhaltiger Kunststoffrasenplatz – Entwicklung und Untersuchung am Beispiel der Stadt Ellwangen“ wurde vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz initiiert und im Rahmen der Bioökonomiestrategie des Landes begleitet. Die Umsetzung wurde durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat gefördert und von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. betreut.
Dank dieser Kooperation konnte ein Kunstrasenplatz entstehen, der nicht nur höchsten sportlichen Anforderungen genügt, sondern auch ökologisch wegweisend ist.
Vorteile für Spieler, Umwelt und Gesellschaft
Der neue Platz bietet zahlreiche Vorteile: Sportlerinnen und Sportler profitieren von einer hochwertigen Spielfläche, die witterungsunabhängiges Training ermöglicht. Gleichzeitig wird die Umwelt entlastet, da das biologisch abbaubare Einstreugranulat kein Mikroplastik mehr freisetzt.
Auch die Gesellschaft gewinnt: Die umweltfreundliche Infrastruktur trägt dazu bei, die Akzeptanz von Kunstrasenplätzen zu steigern und die Sportförderung nachhaltiger zu gestalten. Zudem stärkt das Projekt die regionale Wirtschaft, die innovative biobasierte Werkstoffe entwickelt und produziert.
Baden-Württemberg als Vorreiter der Bioökonomie
„Baden-Württemberg ist weltweit führend in der Entwicklung von Biokunststoffen“, betonte Staatssekretärin Kurtz. „Forschungseinrichtungen wie das Institut für Kunststofftechnik an der Universität Stuttgart und innovative Unternehmen wie TECNARO aus Ilsfeld zeigen, dass Ökologie und Innovation Hand in Hand gehen können.“
Mit Projekten wie in Ellwangen werde die Bioökonomiestrategie des Landes konkret umgesetzt und Baden-Württemberg seinem Ziel nähergebracht, Leitregion für biobasiertes und kreislauforientiertes Wirtschaften zu werden.
Langfristige Strategie bis 2029
Die Landesregierung hat 2024 die Fortführung der „Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“ bis 2029 beschlossen. Ziel ist es, den Wandel hin zu einer ressourcenschonenden, umweltfreundlichen Wirtschaft zu beschleunigen.
Kunstrasenplätze mit biobasiertem Granulat sollen künftig landesweit Schule machen und damit ein wichtiges Element zur Reduzierung von Mikroplastik werden.
Symbol für nachhaltige Sportinfrastruktur
Mit der Einweihung in Ellwangen wurde nicht nur ein neuer Sportplatz eröffnet, sondern auch ein Symbol für die Zukunft geschaffen: Sport, Umwelt- und Ressourcenschutz können miteinander vereinbart werden. Das Projekt gilt als Vorbild für andere Kommunen und könnte den Startschuss für weitere nachhaltige Sportstätten in ganz Baden-Württemberg geben.
„Wir wollen zeigen, dass Innovation und Verantwortung zusammengedacht werden können. Dieser Platz ist der Beweis dafür“, fasste Staatssekretärin Kurtz zusammen.
