Schon gewusst? Laut einer Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung steigt die Bevölkerung Deutschlands bis 2045 auf 85,5 millionen – mit starken regionalen Unterschieden.
Einige Kreise verzeichnen zweistellige Zuwächse: Ebersberg führt mit +15,2%, gefolgt von Potsdam (+14,9%) und Leipzig (+14,2%). Berlin liegt bei etwa +12,6%.
Gleichzeitig drohen in manchen Regionen deutliche Einbußen. Beispiele sind Erzgebirgskreis, Greiz und Mansfeld-Südharz mit starken Rückgängen.
In diesem Artikel bekommst du einen klaren Überblick, wo die Bevölkerungszahl in den kommenden jahren steigt oder fällt. Wir zeigen konkrete prozent-Angaben, ein Ranking und welche gemeinden besonders profitieren.
Wesentliche Erkenntnisse
- Deutschland wächst insgesamt nur leicht, aber die Dynamik entscheidet sich lokal.
- Starke Zuwächse konzentrieren sich bei wirtschaftsstarken Städten und ihrem Umland.
- Einige ländliche Gebiete verlieren massiv Einwohner.
- Konkrete Zahlen (z. B. Ebersberg, Potsdam, Leipzig, Freiburg, Berlin) machen die Prognose greifbar.
- Die Entwicklung wirkt sich auf Wohnungen, Verkehr und Versorgung in den betroffenen kommunen aus.
Deutschlands Zukunft im Blick: Wo die Bevölkerung bis 2045 zunimmt und wo nicht
Die Prognose des BBSR sagt: Deutschland kommt bis 2045 auf 85,5 millionen Menschen, insgesamt nur ein kleines Plus von 0,9 % gegenüber 2023. Trotzdem fällt das Ergebnis regional sehr unterschiedlich aus.
Prognose des BBSR: Plus auf 85,5 millionen, aber deutliche regionale Unterschiede
Wachstum konzentriert sich in wirtschaftsstarken städten und im Umland, besonders in Teilen von Bayern und Baden‑Württemberg. Dort steigt die Zahl der Einwohner deutlich, oft zweistellig in prozent.
Andere landkreis verlieren dagegen stark: Beispiele sind Erzgebirgskreis (-21,6 %), Greiz (-22 %) und Mansfeld‑Südharz (-24,2 %). Solche Rückgänge prägen das regionale vergleich bis 2045.
Alterung voraus: Mehr Menschen im Rentenalter und steigendes Durchschnittsalter
Bis 2045 wächst die Zahl der Rentnerinnen und Rentner um rund 2,2 millionen, das sind plus 13,6 %. In einigen landkreis klettert das Durchschnittsalter auf über 50 jahre.
Für gemeinden heißt das: Mehr Bedarf an Pflege, barrierefreiem Wohnen und Nahversorgung. In wachsenden gemeinden dagegen steigt die Nachfrage nach Kitas und Schulen.
- Migration hält die Gesamtzahl; ohne Zuwanderung wäre die bevölkerungszahl deutlich niedriger.
- Planer in kommunen müssen Prioritäten für die kommenden jahre setzen und stadt‑Umland‑Verbindungen denken.
Diese Landkreise wachsen am schnellsten: Spitzenreiter, Städte und ihr Umland im Vergleich
Ein Blick auf die Spitzenwerte zeigt klare Hotspots beim Bevölkerungszuwachs. Ebersberg führt mit +15,2 prozent, gefolgt von Potsdam (+14,9 prozent), Leipzig (+14,2 prozent) und Freiburg (+14,0 prozent).
Großstädte ziehen ebenfalls viele Menschen an. Bis 2035 gewinnt Berlin rund 162.707 Einwohner, Hamburg etwa 71.112 und Frankfurt ca. 42.460.
Das Umland profitiert stark. Landkreis Ludwigsburg und Landkreis München melden hohe Zuwächse bis 2035, was neue Quartiere und dichte gemeinden nach sich zieht.
- Ost- und West-Unterschied: Leipzig und Potsdam wachsen, strukturschwache Kreise verlieren.
- Für dich bedeutet das: Prüfe die Prognose je landkreis, wenn du bauen oder investieren willst.

| Region | Zuwachs (Prozent) | Zusätzliche Einwohner bis 2035 | Auswirkung für gemeinden |
|---|---|---|---|
| Ebersberg | +15,2 % | — | Hohe Nachfrage nach Wohnraum |
| Potsdam / Leipzig | +14,9 % / +14,2 % | Leipzig: +39.336 | Schulen, Verkehr, Neubau |
| Berlin / Umland München | +12,6 % / (Umland stark) | Berlin: +162.707; Landkreis München: +16.592 | Verdichtung, neue Quartiere |
Landkreis-Deep-Dive: Ebersberg als Beispiel für Entwicklung über die nächsten Jahre
Der Landkreis Ebersberg liefert ein konkretes Beispiel dafür, wie sich Wachstum lokal verteilt. Bis 2041 steigt die Bevölkerung um rund 12,2 prozent auf etwa 162.100 Einwohner. Das ist ein solides Plus, aber langsamer als im vorangegangenen 20‑Jahres‑Zeitraum.
Gesamtbild bis 2041
Die Zahl der Einwohner wächst moderat. Unter 18‑Jährige nehmen um 9,7 prozent zu (rund 31.400), die Erwerbsfähigen um 5 prozent (ca. 83.800).
Deutlich stärker steigt die Gruppe 60+: +31,6 prozent auf etwa 48.700. Das verschiebt Nachfrage und Angebote in den kommenden Jahren.
Wachstums‑Hotspots
Poing, Markt Schwaben und Vaterstetten verzeichnen zweistellige Zuwächse. Poing liegt bei +15,3 prozent, Markt Schwaben bei +12,2 prozent, Vaterstetten bei +10,2 prozent.
Der hohe Anteil älterer Menschen verlangt gezielte Planung bei Nahversorgung und Mobilität.
Unterschiede innerhalb des Kreises
Grafing, Ebersberg Stadt, Zorneding und Kirchseeon wachsen moderat (rund +5–7 prozent). In diesen Orten steigt der Ü65‑Anteil um etwa 30–34 prozent.
- Glonn fällt mit +18 prozent besonders auf; dort wächst der Ü65‑Anteil sehr kräftig.
- Kleinere Orte wie Oberpframmern (+11,7 %) und Egmating (+11,3 %) zeigen bis 2033 spürbares Wachstum.
| Ort | Zuwachs (%) | Wichtiges Detail |
|---|---|---|
| Poing | +15,3 % | Ü65 +61,2 % |
| Markt Schwaben | +12,2 % | Ü65 +56,8 % |
| Vaterstetten | +10,2 % | Jugend +20,1 % |
Du siehst: Die Prognose zeigt klare Unterschiede von Ort zu Ort. Für Planung und Investitionen lohnt sich ein genauer Blick auf jede Gemeinde. Weitere Kontextinfos zur regionalen Entwicklung findest du in einem Überblick zur Bewegung großer Städte.
Mehr zur regionalen Entwicklung
Was diese Entwicklung für die kommenden Jahre bedeutet
Was jetzt geplant wird, entscheidet über Lebensqualität und Infrastruktur in den nächsten jahren. Städte und stadtnahe gemeinden sollten Kapazitäten bei Wohnen, Kitas, Schulen und ÖPNV vorziehen, damit die Zahl der einwohnern Schritt hält.
In alternden Räumen steigt der Bedarf an Pflege und barrierefreien Quartieren deutlich. In schrumpfenden landkreis sind Nachnutzung und digitale Angebote gefragt, um Ortskerne zu stabilisieren.
Prüfe lokale Pläne, bevor du umziehst. Nutze die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung als Entscheidungshilfe für Jobs, Investitionen und Engagement in deiner Gemeinde.
