Sieben Jahre Vorreiterrolle im nachhaltigen Bauen
Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 hat sich die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg zu einem der zentralen Motoren der nachhaltigen Bauwende entwickelt. Die Initiative treibt die Transformation des Bausektors voran und macht das Land zu einer europaweit anerkannten Modellregion für klimafreundliches und ressourceneffizientes Bauen. Beim Festakt im Neuen Schloss in Stuttgart blickten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Minister Peter Hauk auf sieben erfolgreiche Jahre zurück – und gaben zugleich den Startschuss für die nächste Phase einer nachhaltigen Baukultur. „40 Prozent aller CO₂-Emissionen entstehen beim Bau und der Nutzung von Gebäuden. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe, insbesondere Holz, ist daher einer der wirksamsten Hebel, um unsere Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Holz sei nicht nur einer der ältesten Baustoffe der Menschheit, sondern auch ein Hightech-Werkstoff der Zukunft, der ökologische Verantwortung mit moderner Architektur verbinde.
Interministerielle Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel
Die Holzbau-Offensive ist ein Gemeinschaftsprojekt von sechs Ministerien unter der Federführung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Sie vereint Fachwissen aus den Bereichen Bauen, Umwelt, Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehr und Finanzen, um eine klimafreundliche Baukultur landesweit zu verankern. „Die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg ist ein Meilenstein unserer Klimapolitik“, so Kretschmann. „Sie verbindet Ökologie, Innovation und Wirtschaftskraft. Sie steht für eine Bauweise, die Ressourcen schont, regionale Wertschöpfung stärkt und architektonische Qualität auf ein neues Niveau hebt.“
100 Leuchtturmprojekte – Innovation aus Baden-Württemberg
Mit dem Förderprogramm „Holz Innovativ Programm (HIP)“ hat das Land in den vergangenen sieben Jahren bereits über 100 Projekte unterstützt. Die Ergebnisse sprechen für sich: Vom ersten Holzhochhaus Deutschlands in Heilbronn über die SWG-Produktionshalle in Waldenburg, die das weltweit größte Dachtragwerk aus Buche besitzt, bis hin zum Franklin Village in Mannheim, das 2025 mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet wurde – die Bandbreite der Holzbau-Projekte zeigt, wie vielseitig und leistungsfähig der Werkstoff Holz ist. „Diese Projekte beweisen, dass Holzbau längst kein Nischenthema mehr ist“, sagte Minister Peter Hauk. „Ob Schulgebäude, Feuerwachen oder mehrstöckige Wohnhäuser – Holz ist ein Baustoff, der Nachhaltigkeit, Stabilität und Ästhetik vereint. Wir haben in Baden-Württemberg gezeigt, dass Holzbau innovativ, wirtschaftlich und zukunftsfähig ist.“ Neben baulichen Leuchttürmen investiert das Land auch in die Bildung und Forschung: Sechs Professuren an Hochschulen im Land fördern die akademische Ausbildung im Holzbau, während Kooperationen mit der Architekten- und Ingenieurkammer die Weiterbildung von Fachkräften stärken.
Holz – der Rohstoff der Zukunft
Holz wächst in Baden-Württembergs nachhaltig bewirtschafteten Wäldern nach – und steht somit in einem geschlossenen Kreislauf der Natur. Fast 90 Prozent des geernteten Holzes werden in der Region weiterverarbeitet, was kurze Transportwege und eine starke regionale Wertschöpfung bedeutet. „Unsere Wälder liefern nicht nur Sauerstoff und Erholung, sondern auch den Baustoff, mit dem wir eine klimafreundliche Zukunft gestalten können“, erklärte Kretschmann. Minister Hauk ergänzte: „Der Holzbau steht für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen. Durch nachhaltige Forstwirtschaft, aktiven Waldumbau und Anpassung an den Klimawandel stellen wir sicher, dass genug Holz für kommende Generationen zur Verfügung steht.“ Bereits seit über 15 Jahren unterstützt das MLR das Cluster Forst und Holz, das als Bindeglied zwischen Forschung, Forstwirtschaft und Bauindustrie fungiert. So entstehen innovative Produkte, neue Arbeitsplätze und eine höhere Unabhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten.
Klimaschutz trifft Wirtschaftskraft
Die Holzbau-Offensive zeigt, wie Klimaschutz, Innovation und wirtschaftliche Stärke Hand in Hand gehen können. Holzbauprojekte speichern dauerhaft CO₂ und reduzieren den Energieverbrauch im Gebäudesektor erheblich. Gleichzeitig profitieren Handwerk, Bauwirtschaft und Industrie von neuen Aufträgen und technischen Entwicklungen. „Bauen mit Holz ist eine der effektivsten CO₂-Speichertechnologien, die wir haben“, betonte Hauk. „Die Förderung dieser nachhaltigen Technologie ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Investition in die Zukunft.“
Baden-Württemberg als Vorbild in Europa
Mit der höchsten Holzbauquote Deutschlands gilt Baden-Württemberg als Benchmark für den modernen Holzbau. Die Landesregierung will ihre Rolle als Impulsgeber und Modellregion weiter ausbauen – auch international. Kooperationen mit europäischen Partnern, Forschungsnetzwerken und regionalen Unternehmen sollen den Wissenstransfer stärken und die Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöhen. „Wir sind stolz auf das, was wir in den letzten sieben Jahren erreicht haben“, so Hauk abschließend. „Doch wir sehen das nicht als Endpunkt, sondern als Startlinie. Unser Ziel bleibt: Baden-Württemberg soll die führende Region für nachhaltiges, innovatives und klimafreundliches Bauen in Europa bleiben.“
